Tübinger Eingewöhnungsmodell als standortbezogenes Eingewöhnungskonzept der kath. Kita St. Remigius Bliesen

Mit Blick auf empirische Studien und viele positive Erfahrungen anderer Kindertageseinrichtungen, hat sich die Kita St. Remigius Bliesen ausgiebig mit der Möglichkeit der Eingewöhnung nach dem Tübinger Modell auseinandergesetzt.
Das Tübinger Eingewöhnungsmodell entstand bereits 2010 als Weiterentwicklung des Berliner Modells und basiert auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen der Peerforschung. Der Fokus dieser Eingewöhnung liegt neben dem Beziehungsaufbau zu einer pädagogischen Fachkraft, auf der sozialen Beziehung zu Gleichaltrigen, den sogenannten Peers.
Einige Vorteile des Tübinger Modells sind zum Beispiel der schnellere und entspanntere Ablösungsprozess, die Partizipation der Kinder bezüglich der Bezugserzieherwahl oder die Reduzierung der Zahl der Eingewöhnungsabläufe.
Die wichtigsten Bausteine dieses Modells lauten: das Team und die damit verbundene präsente und sensitive Haltung, der Raum als „Ankerraum“, der altersentsprechend eingerichtet ist, das Eingewöhnungs-Tandem, welches als Moderation und Begleitung der Eingewöhnungsphase fungiert und die familiären Bezugspersonen, die ihre Kinder erst aktiv und mit der Zeit sukzessiv passiver begleiten.
Nachdem das gesamte Team mit dem Tübinger Modell vertraut war, ein standortbezogenes Eingewöhnungsmodell entwickelt wurde und die Erziehungsberechtigten der neuen Kinder informiert waren, startete im September die erste Eingewöhnungsrunde. Der positive Verlauf, der sich im Rahmen wissenschaftlicher Forschungsprojekte gezeigt hat, hat sich auch in Bliesen bestätigt. Der Prozess der Ablösung von der familiären Bezugsperson gestaltet sich leichter und entspannter. Die Gruppe der Eingewöhnungskinder hat die Möglichkeit, von Beginn an in einem geschützten und ruhigen Raum mit den Fachkräften und den Peers in Interaktion zu treten. Sie bauen untereinander soziale Beziehungen auf und profitieren bei der Bewältigung des Übergangs voneinander. Neben den Erwachsenen übernehmen auch die Peers die Rolle der Vorbilder, sie handeln prosozial untereinander, gehen aktiv in den Austausch und stärken von Beginn an ihre Beziehungskompetenzen.
Nach Abschluss der Eingewöhnung erhielten alle Familien im Rahmen einer Evaluation einen Fragenbogen. Die Rückläufe und die Reflexion der Mitarbeiter bestärken die KiTa Bliesen in ihrer Entscheidung für das Tübinger Modell, welches damit zukünftig weiter durchgeführt werden wird.
