Delegationsreise nach Nancy

Im Juni 2025 reiste eine saarländische Delegation ins französische Nancy, mit dem Ziel, neue Wege der Kooperation in der Ausbildung von pädagogischen Fachkräften zu erschließen. Im Mittelpunkt stand
der Aufbau eines deutsch-französischen Austauschs, bei dem angehende Erzieher*innen bereits während ihrer Ausbildung Praxiserfahrungen im Nachbarland sammeln können.
Die Reise wurde gemeinsam unternommen von Vertreterinnen der Katholischen KiTa gGmbH Saarland, der Akademie für Erzieherinnen und Erzieher sowie des Ministeriums für Bildung und Kultur des
Saarlandes. Mit dabei waren Andrea Hero, Gesamtleiterin der GE Rehlingen-Siersburg, und Katrin Kerber, pädagogische Assistentin der Gesamtleitung, ebenso wie engagierte Lehrkräfte der Akademie sowie Sabrina Himbert, Referatsleiterin B4 für bildungspolitische Grundsatz- und Querschnittsangelegenheiten, Interkulturelles und Internationales mit Schwerpunkt Europa in der Schule.
Ein zentrales Anliegen der Reise war es, praktikumsintegrierte Austauschformate zwischen deutschen
und französischen Ausbildungseinrichtungen im frühpädagogischen Bereich zu ermöglichen. Geplant
ist, dass Auszubildende im jeweils anderen Land Praxiserfahrungen sammeln – mit fachlicher Begleitung durch muttersprachliche Fachkräfte vor Ort, um einen sicheren und unterstützenden Rahmen zu
schaffen.
Besonders die grenznahen Einrichtungen der Gesamteinrichtung Rehlingen-Siersburg bieten sich in
diesem Kontext als geeignete Kooperations-Kitas an. Ihre geografische Lage, ihre interkulturelle Ausrichtung sowie die bereits bestehende Offenheit für internationale Zusammenarbeit machen sie zu
idealen Partnern für den geplanten Austausch. Bereits heute arbeiten dort mehrere französische Fachkräfte, was die Integration neuer Kolleg*innen aus Frankreich erleichtert und den Alltag in den Einrich[1]tungen durch Mehrsprachigkeit und kulturelle Vielfalt bereichert.
Während des Aufenthalts in Nancy besuchte die Delegation mehrere Einrichtungen, die wertvolle Einblicke in die französische Ausbildungslandschaft und Kooperationsmöglichkeiten boten:
Im - Lycée des Métiers du Sanitaire et du Social La Tournelle - erhielt die Delegation Einblick in die
Ausbildungsgänge CAP Accompagnant Éducatif Petite Enfance (AEPE) sowie Bac Pro Accompagnement, Soins et Services à la Personne (ASSP).
Die deutsch-französische Kindertagesstätte - Crèche franco-allemande de Maxéville „Pumuckl“-verdeutlichte exemplarisch das Potenzial zweisprachiger Einrichtungen. Die Delegation konnte die tägliche Arbeit mit Kindern und das interkulturelle Konzept der Einrichtung hautnah erleben.
Im - Lycée des Métiers des Services et du Commerce Marie Marvingt - standen Hospitationen und
Gespräche im Fokus. Besonders die Ausbildungsbereiche Animation – Enfance Personnes Âgées (AEPA)
und ASSP boten Anknüpfungspunkte für zukünftige Austauschformate. Die Gespräche mit der Schulleitung und dem Kollegium legten die Grundlage für konkrete Kooperationsmöglichkeiten.
Die Reise machte deutlich: Der Wille zur Zusammenarbeit ist auf beiden Seiten stark ausgeprägt. Die
Kombination aus theoretischer Ausbildung und praktischer Erfahrung im Nachbarland bietet nicht nur
pädagogischen Mehrwert, sondern stärkt auch das europäische Bewusstsein und die berufliche Mobilität des Fachkräftenachwuchses.
Alle Beteiligten sind sich einig: Der Aufbau eines nachhaltigen, strukturell begleiteten Austauschs zwischen Deutschland und Frankreich ist ein wichtiger Schritt zur Fachkräftesicherung und zur Weiterentwicklung frühpädagogischer Qualität im europäischen Kontext. Im Herbst 2025 ist daher geplant eine
Kooperationsvereinbarung zwischen allen Beteiligten zu unterschreiben.